Alarmstufe Überreizt: Wenn wir innerlich überhitzen
Fühlst du dich innerlich überreizt?
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Diese Frage höre ich in den letzten Tagen immer häufiger – direkt an mich gerichtet oder zufällig in Gesprächen im Alltag. Es geht um Druck, Überforderung, Emotionen und diese ständige Reizüberflutung, die uns alle begleitet.
Viele Menschen sind einfach überlastet – von äußeren Einflüssen, aber auch von sich selbst. Sie kümmern sich weniger um ihre eigenen Bedürfnisse, ignorieren ihre Grenzen – und wundern sich dann, warum sie völlig überreizt sind. Klingt hart, oder? Aber seien wir ehrlich: Wir schenken äußeren Dingen oft mehr Bedeutung als unserem inneren Zustand.
Ein kleiner Alltagsmoment voller Emotion
Neulich stand ich an der Supermarktkasse. Ein älterer, ruhiger Mann wollte mit seinen Payback-Punkten bezahlen. Die Kassiererin war sichtlich genervt, weil sie ihm den Text auf dem Display vorlesen musste. Ich beobachtete sie neutral – sie wirkte, wie so viele Menschen heute, dauerhaft überreizt.
Ich verstehe das. In einem Supermarkt begegnen einem tagtäglich hunderte Menschen – jeder bringt seine eigene Energie, Stimmung und Emotionen mit. Diese spürst du, auch wenn du sie nicht siehst.
Meine Mama hat selbst viele Jahre an der Kasse gearbeitet. Ich weiß, wie herausfordernd dieser Job ist. Man nimmt unbewusst viel von anderen Menschen auf – bis das eigene Nervensystem irgendwann auf Dauerstress schaltet. Auch sie hat sich wenig Zeit für sich selbst genommen. Und genau dieses Muster habe ich lange unbewusst übernommen.
Vom Außen ins Innen
Mit diesem Bewusstsein begann vor Jahren eine innere Reise: weg vom Außen, hin zu mir selbst. Ich war jahrelang überreizt – unbemerkt und unbewusst. Erst als ich begann, mich intensiver mit mir selbst zu beschäftigen, erkannte ich, wie sehr ich mich in Geschichten, Gedanken und Energien anderer verloren hatte.
Dabei vernachlässigte ich mein eigenes inneres Klima – mein mentales, emotionales und energetisches Gleichgewicht. Mehr dazu findest du in meinem Beitrag: „Inneres Klima bewusst gestalten: Wie Gedanken, Gefühle & Einflüsse dein Wohlbefinden steuern“.
Meine Theorie des inneren Klimas
Mein persönlicher Einstiegspunkt in Veränderung war mentales und emotionales Überhitztsein – eine pure Überforderung mit mir selbst.
Ich fragte mich: War das wirklich alles?
Eine Mischung aus stetigem Abliefern und gleichzeitigem Gefühl von Unerfülltheit.
Tag für Tag dieselben Gespräche, dieselben Wiederholungen. Äußerlich schien alles in Ordnung, doch innerlich regte sich eine Suche nach Sinn, die erst viel später klarer wurde. Es war ein Sinnchaos – überfordert von mir selbst, weil ich das so nicht kannte. Gleichzeitig spürte ich tief im Inneren, dass sich etwas verändern darf.
Irgendetwas weckte in mir eine rebellische Ader. Ich begann, vieles infrage zu stellen und mich Schicht für Schicht selbst wieder freizulegen.
Seitdem nenne ich diese innere Vielfalt mein inneres Klima: all die Welten in uns, die gefühlt, gedacht und genährt werden wollen.
Persönliche Weiterentwicklung startet an vielen verschiedenen Punkten – individuell und persönlich. Doch im Kern kreisen wir immer um dieselben Themen: Gedanken, Emotionen und das, was wir aufnehmen – sei es Nahrung, Menschen, Umstände oder Informationen.
In meinem Blogbeitrag „Die 5 besten Tipps für Einsteiger ins eigene innere Klima“ findest du weitere Inspirationen zu deinem persönlichen Start.
Dein inneres Klima in Aufruhr
Deine Gedanken kreisen, deine Gefühle spielen verrückt, und dein Nervenkostüm fühlt sich an wie Kleidung, die drei Größen zu klein ist.
Solche Phasen sind normal – sie bringen Wachstum und Entwicklung. Aber wenn wir dauerhaft „überhitzt“ bleiben, ohne Raum zur Reflexion, wird das innerliche Ungleichgewicht toxisch. Mental und körperlich entsteht eine Übersäuerung, die uns schwächt.
Wir leben in einer Welt der Dauerleistung. Reizüberflutung, Druck, negative Nachrichten und ständige Erreichbarkeit greifen unser System permanent an.
Und irgendwann fragt man sich müde: Warum bin ich so erschöpft?
Der Versuch als Mensch mitzuhalten
Ich komme aus der IT-Branche – über 20 Jahre habe ich in einer Welt voller Leistungsdruck, Konkurrenz und fehlender emotionaler Intelligenz gearbeitet.
Diese Dynamik begegnet uns in vielen Branchen. Meine Erfahrung zeigt: Wenn wir versuchen, mit der stetigen Informationsflut mitzuhalten, verlieren wir nicht nur den Kontakt zu uns selbst, sondern auch zu anderen Menschen.
Gleichzeitig liebe ich technische Entwicklungen und Innovationen. Doch manchmal sehne ich mich zurück – zurück zu Zeiten von Kabeltelefonen, handgeschriebenen Briefen und spontanen Treffen im Innenhof ohne WhatsApp.
Oder wenn man sich Tagelang auf eine neue Folge seiner Lieblingsserie freut – ehe Streaming und On-Demand das Fernsehen revolutionierten.

Komplexer und Künstlicher
Viele finden Zuflucht in digitalen Welten – Ablenkungen, die beschäftigen, aber nicht nähren. Dadurch entstehen Muster:
- Statt zu lesen, scrollen wir.
- Statt zu kochen, greifen wir zu Fertigprodukten.
- Statt Natürlichkeit, wählen wir künstliche Alternativen.
Das Leben draußen ist schnell – und wir beginnen, auch innen nur noch auf Geschwindigkeit zu reagieren bzw. irgendwie mitzuhalten.
Neulich sah ich, wie ein Autofahrer mit beiden Händen sein Brötchen hielt, während er rückwärts ausparkte. Ich dachte nur: Was wäre, wenn da jemand gestanden hätte? Die Frage stand mir wohl sehr auf der Stirn geschrieben, denn er legte ganz schnell seine Hände ans Steuer.
Ein Sinnbild für unsere Zeit – keine Pause, weniger Bewusstsein, kaum Achtsamkeit – nur Funktionieren.
Zugang zu deinem inneren Klima
Stoppe.
Ich rede nicht von einer kurzen Pause, sondern von einem bewussten Halt.
Die Reize um uns herum werden nicht weniger – doch du kannst lernen, sie wahrzunehmen, anstatt von ihnen mitgerissen zu werden. Nicht in Dramen anderer zu verlieren.
Setze dir selbst ein inneres Stoppschild.
Frage dich ehrlich: Was stört mein inneres Klima gerade? Wo verliere ich Energie?
Unterstützung findest du in meiner 5-Schritte-Anleitung oder lade Dir mein kostenlosen Klima-Tagebuch herunter, damit bekommst du eine Vorlage um dich täglich ganz einfach zu reflektieren und von dort aus eine Veränderung zu starten. Denn Lösungen entstehen nicht im Außen – sie wachsen in dir.
Du bist das Ziel
Nichts im Außen kann dich dauerhaft erfüllen, wenn du dein Inneres nicht verstehst und den Zugang zu dir selbst versperrst.
Ziele sind wichtig, aber sie sollten dir helfen, ein ausgeglichenes inneres Klima zu leben – statt dich dauerhaft zu überhitzen.
Meine Haltung heute: Wenn wir uns alle zuerst um unseren eigenen „inneren Shit“ kümmern, verändern wir auch das Große Ganze – vielleicht sogar das Klima auf dieser Erde! Denn Bewusstsein im Inneren schafft Bewusstsein im Außen.
Finde den Zugang zu dir selbst – auf deine ganz eigene Weise.
Erkenne, was du bewirken kannst, ohne mentalen Druck und emotionale Überforderung.
Falls du jetzt denkst: „Ufff, da brauche ich mal Unterstützung,“ dann schau sehr gerne bei meinen Angeboten vorbei. Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Einstieg – mal ist es ein Gespräch, manchmal braucht man einfach seinen ganz eigenen Alltags-Anker.
Buch dir gerne ein unverbindliches, kostenfreies Kennenlerngespräch.
Und jetzt bin ich neugierig: Was überreizt dich am meisten? Kommentiere gerne oder lass mir einfach eine E-Mail zukommen. Ich freue mich immer sehr über Nachrichten und einen direkten Austausch.
Liebe Grüsse,
Nicole
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