Heute und Morgen SelbstInterview
Selbstreflektion ist wichtig – nach vorne und nach hinten.
Ich glaube, heutzutage wird es immer wichtiger, wieder zu beginnen zu planen. In den früheren Jahren war auch alles durchgeplant – anhand der Jahreszeiten haben die Bauern entsprechend geplant, wann sie was auf den Feldern machen.
Heutzutage planen wir immer kurzfristiger – weil auch alles kurzfristig zu bekommen ist. Selbst verreisen kann man Last-Minute, oder? Bestellen kann man auch viel und man kann sich auch Essen jederzeit liefern lassen – da muss ich nicht mehr planen, oder? Und gleichzeitig hat man dann auch noch gefühlt tausend Möglichkeiten und damit auch Überforderung und Ablenkung vorprogrammiert.
Viele Menschen nutzen die Jahresziele und andere auch die Rückblicke auf das Jahr oder einen Monat. Am Ende des Jahres werden auch gerne die sogenannten Sperr- und Rauhnächte genutzt, um zurückzublicken, aber auch schon mal fürs nächste Jahr zu planen. Ich habe dazu auch einen eigenen Blogbeitrag geschrieben, wenn dich das Thema interessiert dann schau gerne vorbei.
Ich bin ein sehr großer Fan geworden von Planung und Rückblick – war ich übrigens ganz lange nicht. Fragen allgemein und die Vorausschau, um auch zu sehen, was ich erreichen möchte, um ein Ziel zu haben. Manchmal dürfen sich Ziele auch ändern und das ist OK – aber mit jedem Ziel setzt man sich in Bewegung und wartet weniger ab, was einem zugetragen wird.
Mit einem ehrlichen Rückblick auf einen Zeitraum kann man so viel lernen über sich selbst und auch andere. Man kann daraus Erkenntnisse gewinnen, etwas zu verändern oder warum man etwas nicht erreicht hat. Und es geht nicht darum, hart ins Gericht mit sich zu gehen, sondern ehrlich und mit Neugier, um bald einen neuen Weg zu finden bzw. sich selbst die Chancen nicht zu verbauen, es nochmal zu versuchen.
In diesem Beitrag möchte ich gerne eine coole Idee und ein Konzept teilen, was ich für mich jetzt mal ausprobiert habe. Es geht darum, dass mein Heute-Ich mit meinem Zukunfts-Selbst in einem Jahr in den Austausch geht. Vielleicht hast du Lust, das auch für dich mal auszuprobieren – man kann auch anstatt in einem Jahr auch das in einem Monat machen, denn in vier Wochen kann ganz viel passieren, oder?
Teil 1: Fragen für HEUTE
Der erste Teil sind Fragen, die man sich heute stellen kann. Du kannst so tun, als ob du dich selbst interviewst und deine Antworten zusammenträgst.
Aktuelle Situation & Erwartungen:
1. Was beschäftigt dich aktuell am meisten?
2. Worauf freust du dich in den nächsten 12 Monaten am meisten?
3. Was ist deine größte Sorge bezüglich des kommenden Jahres?
4. Welches Ziel setzt du dir für das nächste Jahr, das dir etwas Angst macht
5. Wie stellst du dir dein Leben in einem Jahr vor?
Beziehungen & soziales Umfeld:
6. Was würdest du gerne ausprobieren, traust dich aber noch nicht?
7. Welche Beziehung möchtest du in den nächsten 12 Monaten vertiefen?
8. Von welcher Person oder Situation möchtest du dich distanzieren?
9. Wen bewunderst du aktuell und warum?
Persönliche Entwicklung:
10. Welche Gewohnheit möchtest du bis zum nächsten Jahr etabliert haben?
11. Was willst du bis dahin gelernt haben?
12. Welche deiner aktuellen Überzeugungen könnten sich in einem Jahr geändert haben?
13. Wo siehst du dich selbst als zu kritisch oder zu nachsichtig?
Beruf & Ziele:
14. Was ist dein wichtigstes berufliches Ziel für das nächste Jahr?
15. Welche Fähigkeit möchtest du entwickeln oder verbessern?
Teil 2: Rückblick-Fragen
Reflexion der Erwartungen – diese nutzt man dann anschließend in einem Jahr (oder in deinem Zeitraum deiner Wahl) und bezieht seine Antworten aus dem ersten Teil mit ein. Es kann wirklich eine mega Erkenntnisserie eröffnen.
- Lies deine Antwort zu Frage 5: Wie nah kommst du deiner damaligen Vorstellung?
- Welche deiner Sorgen von damals waren unbegründet?
- Was ist ganz anders gekommen, als du dachtest?
- Welche Vorhersage über dich selbst hat dich am meisten überrascht?
Veränderungen & Wachstum: - Was denkst du heute über das Ziel, das dir damals Angst gemacht hat? (Frage 4)
- Welche Überzeugung von damals siehst du heute völlig anders?
- Welcher Moment in diesem Jahr war der Wendepunkt für dich?
- Wann warst du stolz auf dich, obwohl es niemand anderes bemerkt hat?
Neue Erkenntnisse: - Was weißt du heute über dich, was du vor einem Jahr nicht wusstest?
- Welche Lektion hat dich am meisten geprägt?
- Wen hast du unterschätzt und wer hat dich enttäuscht?
- Was bereust du nicht gemacht zu haben?
Ausblick: - Was möchtest du dem „Heute-Ich“ von vor einem Jahr sagen?
- Welchen Rat würdest du dir für die nächsten 12 Monate geben?
- Wenn du dieses Jahr in einem Satz zusammenfassen müsstest – wie würde er lauten?
Bonus-Fragen für beide Zeitpunkte:
Heute: Was denkst du, wird dich in einem Jahr am meisten an heute erinnern?
In einem Jahr: Was erinnert dich heute am stärksten an vor einem Jahr?
Dein Leben braucht andere FRagen
Ich spreche mit so vielen Menschen und erkenne immer wieder, wie sie sich fast schon immer die selben Fragen stellen und wundern sich dann, dass sich keine Veränderung einstellt. Gleichzeitig machen sie auch nur das Selbe und planen ihre Urlaube, aber fragen sich immer weniger, was mal anders im Leben sein kann.
Ich weiß, es gibt Menschen, die mögen keine Veränderungen, und wenn jeden Tag und jedes Jahr das Selbe passiert, dann ist das völlig ausreichend – aber viele möchten Veränderung, sonst würden sie nicht ab und an die Instant-Variante zum Jahresende machen mit den Vorsätzen.
Fragen haben mich schon immer fasziniert, vor allem die, welche provozieren können, vor allem mich selbst. Fragen haben kein Verfallsdatum und müssen nicht sofort beantwortet werden. Manchmal haben sie eine Wirkung, die erst später erscheint. Aber wenn man beginnt, sich andere Fragen zu stellen, kann es passieren, dass man plötzlich beginnt, etwas anders zu machen.
Wenn du noch mehr Fragen möchtest – ich teile in meinem Blog regelmäßig besondere Fragen zu verschiedenen Themen und auf meinem Youtube-Kanal findest du auch Videos mit Affirmationen (positiv gestellten Fragen).
Speichere dir diesen Blogbeitrag gerne ab und ich freue mich zu erfahren, was das mit dir macht? Ob du es mal ausprobieren möchtest.
Liebe Grüße,
Nicole
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