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Fragen zur Selbstsabotage – ein liebevoller Spiegel

Wie wir wissen, sind wir Gewohnheitstiere – und unsere Gewohnheiten verändern sich im Laufe unseres Lebens wenn wir es wollen. Und Gewohnheiten haben natürlich auch immer einen Zweck.

Doch eine entscheidende Frage dürfen wir uns immer wieder stellen:
Bringt mich diese Gewohnheit weiter – oder hält sie mich auf?

Denn unsere Selbstsabotageprogramme können eng mit Gewohnheiten verknüpft sein. Oft wirken sie unbewusst, schleichen sich in Ablenkungen, Perfektionismus, Aufschieberitis oder andere kleine Selbstvermeider hinein – ohne dass wir es sofort merken. Kennst du bestimmt, oder?

All diese Strategien haben eines gemeinsam: Sie haben einen Nutzen. Was wir tun – bewusst oder unbewusst – erfüllt immer einen inneren Zweck. Auch wenn wir nicht immer verstehen, welcher das ist.

Was oft geschieht: Sobald wir merken, dass wir uns wieder einmal selbst aufhalten, verurteilen wir uns. Wir machen uns klein, kritisieren uns, zweifeln an uns – und senden uns damit unbewusst das Signal:

„Du bist nicht gut genug.“ oder auch „Du schaffst es nicht.“

So gewinnt das Selbstsabotageprogramm an Stärke – weil wir es bestätigen, statt es zu hinterfragen. Vielleicht ist genau jetzt der Moment, dich liebevoll zu erwischen, dir bewusst zu werden, was da passiert – und etwas zu verändern.

Selbstsabotage erkennen – mit Kraft von Fragen

In meinem vorangegangenen Beitrag habe ich bereits über Selbstsabotage und ihre Wurzeln geschrieben. Mit diesem Beitrag möchte ich dir nun ein Fragen-Set an die Hand geben – inspiriert vom bekannten Konzept der 36 Fragen, die Nähe schaffen. Denn ich liebe Fragen – sie sind ein essentieller Teil meines Lebens und meiner Arbeit. Fragen sind wie Spiegel. Sie öffnen innere Räume, berühren Ebenen, die wir im Alltag oft nicht betreten. Sie helfen uns, zu erkennen, zu hinterfragen und zu transformieren.

Wie du die Fragen nutzen kannst:
– Wähle eine Frage pro Tag.
– Oder arbeite dich in deinem Tempo durch alle drei Sets.

Es gibt kein richtig oder falsch. Es geht nicht um Leistung oder Schnelligkeit, sondern um Bewusstsein, Verbindung – und die liebevolle Einladung, dich selbst immer mehr zu verstehen. Denn Selbstsabotage ist kein Feind. Sie ist ein Teil von dir, der gesehen werden möchte. Die Fragen können dich dabei unterstützen das immer mehr und mehr zu erkennen.

SET 1: Einstieg – Selbstbeobachtung & Muster erkennen

Diese Fragen holen dich sanft ab und machen erste Muster sichtbar.

  1. Wann in letzter Zeit habe ich mich selbst ausgebremst, obwohl ich eigentlich bereit war?
  2. Was glaube ich über mich, wenn etwas nicht funktioniert?
  3. Welche Ausreden verwende ich oft?
  4. In welchen Situationen neige ich dazu, aufzuschieben oder abzubrechen?
  5. Wie spreche ich innerlich mit mir, wenn ich versage?
  6. Was fällt mir leicht – und was lasse ich deshalb vielleicht nicht zu?
  7. Welche „Sicherheitsstrategien“ nutze ich, um mich nicht zu sehr zeigen zu müssen?
  8. Wer oder was triggert mein Gefühl von „nicht genug sein“?
  9. Welche Entscheidung vermeide ich gerade – und warum?
  10. Was in meinem Leben fühlt sich „zu groß“ an, obwohl ich es mir eigentlich wünsche?
  11. Was befürchte ich, könnte passieren, wenn ich wirklich erfolgreich / erfüllt / frei wäre?
  12. Wie reagiere ich, wenn andere Menschen mir spiegeln, dass ich mich selbst sabotiere?

SET 2: Vertiefung – Emotionale Wurzeln

Diese Fragen gehen tiefer ins emotionale Feld.

  1. Welche Emotion liegt meistens unter meiner Selbstsabotage? (z. B. Scham, Angst, Wut)
  2. Welche alten Stimmen aus meiner Kindheit höre ich noch in mir, wenn ich mich zurückhalte?
  3. Was habe ich als Kind über Leistung, Fehler oder Selbstwert gelernt?
  4. In welchem Bereich meines Lebens fühle ich mich immer wieder „machtlos“?
  5. Gibt es ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht?
  6. Welche Glaubenssätze habe ich über Erfolg, Sichtbarkeit oder Selbstliebe?
  7. Gibt es kollektive oder familiäre Botschaften, die mich unbewusst beeinflussen? („In unserer Familie ist das eben so…“)
  8. Welche Blockade spüre ich in meinem Körper, wenn ich an Veränderung denke?
  9. Welches Gefühl habe ich immer wenn ich mich selbst sabotiere?
  10. Wie reagiere ich immer wenn ich mich selbst sabotiere?
  11. Welche Rolle hat Schuld in meinem Leben gespielt?
  12. Wie könnte es sich anfühlen, mich wirklich zu erlauben?

SET 3: Transformation – Heilung, Entscheidung, Neuorientierung

Diese Fragen sind wie Einladungen zur Integration, Neuentscheidung und innerer Freiheit.

  1. Was bräuchte der Anteil in mir, der mich sabotiert, um sich sicher zu fühlen?
  2. Was möchte sich eigentlich durch mein Selbstsabotage-Verhalten ausdrücken?
  3. Welchen inneren Anteil habe ich bisher ignoriert oder unterdrückt?
  4. Wem müsste ich (metaphorisch) „die Verantwortung zurückgeben“?
  5. Welche Loyalitäten zu meiner Familie oder meinen Ahnen bin ich bereit zu hinterfragen?
  6. Wenn ich heute eine neue Geschichte schreiben dürfte – wie würde sie beginnen?
  7. Was darf ich loslassen, um nicht länger mein eigener Saboteur zu sein?
  8. Welchen Raum würde ich plötzlich einnehmen, wenn ich mich voll zeige?
  9. Wie sieht mein Leben aus, wenn ich aufhöre, mich zurückzuhalten?
  10. Welche Rituale könnten mich dabei unterstützen, im Vertrauen zu bleiben?
  11. Welche Entscheidung darf heute heilsam für meine ganze Linie sein?
  12. Was in mir sagt heute: Ich bin bereit?

Eine Frage der Selbstsabotage

Vielleicht war da heute eine Frage dabei, bei der du am liebsten einfach schnell weitergescrollt hättest – oder? Aber vielleicht hattest du den Mut, sie landen zu lassen. Vielleicht hast du sie nicht gleich aus deinem Kopf geschüttelt. Und das allein ist schon viel.

Dein innerer Forscher wird dir Antworten geben – wenn die Zeit reif ist.
Dein innerer Kritiker wird sich sicher ab und zu einmischen.
Deine Wenns und Abers werden wieder versuchen mit Dir im Kreis zu tanzen.Aber das ist okay.

Denn du hast einen ersten Schritt gemacht – hin zu mehr Selbsterkenntnis, zu mehr Bewusstheit.

Und damit beginnt alles:
Mit einem Schritt.
Mit einer Bereitschaft.
Mit dem Wunsch, dich selbst besser zu verstehen – und Lösungen zu finden, statt dich ständig selbst zu bremsen.

Wir Menschen sind komplexe Wesen.
Vielleicht werden wir nicht alles lösen.
Aber wir müssen unser Leben nicht mit Belanglosem füllen, wenn es uns davon abhält, wirklich zu wachsen. Denn manchmal ist die Arbeit an sich selbst spannender als jeder Krimi.

Ich freue mich riesig über deinen Kommentar:
– Was macht das Thema mit dir?
– Welche Frage hat dich besonders berührt oder getriggert?
– Wo erkennst du deine eigenen Wenns und Abers?

Lass es mich gerne wissen – ich bin gespannt.

Liebe Grüße
Nicole

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Dort greife ich immer wieder spannende Fragen auf.

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