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Mentales Detox: Wie basisches Denken deine innere Balance stärkt

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Bei „basisch“ denkt man sofort an den Säure-Basen-Haushalt oder basische Ernährung, oder? Was wäre, wenn unsere Gedanken auch einen pH-Wert hätten – bzw. in saure oder basische Gedanken unterteilt werden könnten? Und wie in der Chemie: Basen neutralisieren Säuren, aber ohne diese zu zerstören.

So – oder so ähnlich – war mein Gedanke, als mir das Wort „basisches Denken“ in den Kopf kam.

Seit Jahren beschäftige ich mich bereits mit dem Thema Denken. Zu Beginn habe ich natürlich auch das Konzept des positiven Denkens erforscht – man kommt daran nicht vorbei, in seinem Prozess der persönlichen Weiterentwicklung.
Aber ich habe auch gelernt, wie wichtig es ist, sich mit den nicht so positiven Gedanken auseinanderzusetzen denn diese können auch ein Potential sein, ein Antrieb. Und auch wenn man diese nicht mag, sollte man diese nicht unterschätzen was sie mit einem machen können.

Es gibt ganz oft Tendenzen, überwiegend negativ zu denken – oder auch in eine toxisch-positive Haltung zu rutschen. Du kennst sicher den Spruch: „Denk doch mal positiv!“ Aber das fällt schwer, oder? Vor allem, wenn man sich gerade in einer unangenehmen oder schmerzhaften Lebensphase befindet.

In diesem Beitrag geht es nicht darum, Gedanken wegzudrücken oder sie hübsch einzupacken. Es geht darum, sie wahrzunehmen – mit ihnen zu arbeiten. Denn Gedanken sind da, sie haben ihren Sinn – auch wenn der manchmal versteckt ist. Es ist wichtig, in das eigene Gedankenmilieu einzutauchen, anstatt es zu zerdenken oder ständig zu überreizen, indem noch mehr Gedanken als Ablenkungen hinzukommen.

Basisches Denken vs. Positives Denken

In der Chemie heißt es, dass Basen die Gegenspieler zu Säuren sind. Sie haben einen höheren pH-Wert als die Säuren – und können diese damit neutralisieren.
Wenn man die Ernährung nimmt, dann kann eine Übersäuerung zu Müdigkeit, Stress oder sogar zu Krankheiten führen. Ich persönliche sehe die Ernährung als einen wichtigen Punkt in der persönlichen Entwicklung und inneren Klarheit. Ich habe dazu auch einen eigenen Beitrag geschrieben.

Als ich mich intensiv mit mir selbst beschäftigt habe, bin ich an dem positiven Denken nicht vorbeigekommen – bzw. an dem Konzept.
Es heißt, man entscheidet sich bewusst, auf positive Aspekte im Leben zu schauen – selbst in schwierigen Zeiten. Ein Fokus auf optimistisches Denken und mentales Wohlbefinden. Dabei wird viel mit Affirmationen gearbeitet.
Wenn du denkst: „Ich bin nicht gut genug.“, dann kommt der Gegengedanke: „Ich bin gut genug.“

Und aus meiner Erfahrung kann das auch funktionieren – für eine Zeit.
Allerdings habe ich dann gemerkt: Es ist ein wenig wie ein Pflaster.
Es deckt das „nicht gut genug“ zwar ab – aber es ist ja trotzdem da. Und es kommt auch irgendwo her, oder?

Allerdings ist bei diesem Konzept auch die Kritik, das man in eine toxische Positivität geraten kann, das sind dann auch solche Aussagen das Affirmationen keine Verneinungen enthalten sollen.
Für mich hat es immer einen kleinen Hauch von – etwas verbieten, ignorieren, ein wenig zu dogmatisch.

Ich habe auch dazu ein kleines Bild, was ich für mich festgestellt habe:
Positives Denken: Ist wie das Licht anzumachen aber trotzdem nicht aufgeräumt zu haben.
Basisches Denken ist für mich: Wahrnehmen was ist, Fenster auf, Lüften, mal durchatmen und nach und nach aufräumen.

Was „basisches Denken“ für mich bedeutet

Ich bin gerne eine Tieftaucherin – in die unbekannten Welten der Gedanken und Gefühle, bewusst oder unbewusst. Daher arbeite ich schon länger mit anderen Tools – statt klassischen Affirmationen lieber mit Fragen.

Zum Beispiel: „Warum fällt es mir so leicht, mich gut genug zu fühlen?“
Oder auch Warum bin ich gut genug um nicht gut genug zu sein?

„Basisches Denken“ – das ist ein Begriff, den ich selbst erfunden habe.
Er beschreibt für mich ein Denken, das lösungsorientiert, ausgleichend und wahrnehmend ist. Ich selbst habe lange viele Gedanken und Gefühle weggedrückt – aus ganz verschiedenen Gründen.
Und ich sehe das oft bei anderen: Man sieht ihnen regelrecht an, wenn sie innerlich kämpfen, oder? Und wenn man dann fragt: „Wie geht’s dir?“ – kommt ein: „Alles gut.“

So wie bei manchen Affirmationen: Innerlich schreit etwas „Nein, es ist nicht gut!“ – aber äußerlich wird alles schön verpackt.

Bei „basischem Denken“ geht es um ehrliches Wahrnehmen:
Was ist da an Gedanken – oder was spielt sich gerade wirklich ab?

Ich weiß: Gedanken zu greifen, kann sich anfühlen wie ein Hühnerhaufen im Kopf.
Und manchmal ist es auch sinnlos, etwas greifen zu wollen. Dann lieber: rausgehenspazieren, einfach mal laufen lassen.

Das ist übrigens auch sehr basisch: Wenn’s mental und emotional heiß hergeht – raus mit dir in die Natur. Das wirkt wie ein innerer mentaler Detox.

Denn durch den ständigen Gedankenkampf und Emotionskampf werden wir müde. Wir leben im Nebel – und halten ihn aufrecht durch Ablenkungen auf Dauerschleife. So verwehren wir uns einen ehrlichen Austausch mit uns selbst.

Ich finde das schade – und ich sehe es oft.
Klar, auch bei mir gibt es Dinge, die ich am liebsten abhaken würde.
Aber wenn ich sie nicht wahrnehme – wenn ich sie nicht betrachte – dann gehen sie nicht unbedingt weg sondern verstärken sich ggf. mehr.

Gedankenarbeit mit Fragen: Der innere pH-Wert

Selbstreflexion ist für mich ein wichtiges Tool. Fragen stellen – und manchmal auch Gegenfragen. Beispiel: Du hängst in einer Selbstkritikschleife fest – und dein ganzer Gedankentank ist voll. Du bist beschäftigt – aber hilft dir das weiter?

Hier ein paar Fragen, die du dir stellen kannst:

Was passiert dadurch? Dein inneres Google startet – und schaut hinter die Gedankenmauern und vielleicht auch unter ihnen hindurch. Du verlässt sozusagen deine mentale Komfortzone und wagst durch die Fragen vielleicht einen neuen Blickwinkel und manchmal stoppt man auch das Karrusell im Kopf.
Und ich denke das wichtigste dabei ist zu verstehen, Fragen einfach arbeiten lassen und nicht angestrengt nach Antworten suchen ist ein Geheimnis. Unser verstand ist eine hervorragende Filtermaschine aber durch Fragen können wir den Filter auch mal deaktivieren, ohne die Angst zu haben das die Gedanken mit uns durchgehen könnten.

Neulich habe ich wieder den Film American History X gesehen.
An einer Stelle sagt der eine zum anderen:
„Du musst andere Fragen stellen.“
Der andere fragt: „Welche denn?“
Antwort: „Hat sich dein Leben durch das, was du tust, verbessert?“

Gänsehaut.
Ich liebe solche Fragen – weil sie in uns etwas anstoßen.
Weil sie in Lösungen denken lassen. Und ja – sie können unangenehm sein. Aber sie wirken weil sie gleichzeitig deine Selbstwirksamkeit wie resetten.

Wach(t)samkeit statt Gedankenflut

Neben den Fragen bin ich ein großer Fan von Achtsamkeit.
Oder wie ich gern sage: Wach(t)samkeit.

Wenn du merkst, etwas belastet dich: Atmen.
Augen schließen – das reduziert auch Sinnesreize.
Denn unsere Augen sind den ganzen Tag beschäftigt – mit allem Möglichen.
Und das kann sehr ermüden, oder?

Basisches Denken – Leben

Ich würde am liebsten sagen: Nichts mehr weglächeln und so tun als ob.
Aber – wir sollten auch unsere Fähigkeiten respektieren, etwas wegdrücken zu können und auch mal Gute Miene zum bösen spiel, wie man so schön sagt.
Das ist manchmal wirklich wichtig. Denn sonst würden wir ja ständig allem freien Lauf lassen – oder?

Wichtig ist: Erkennen, wann wir etwas wegdrücken – und dann, in einem ruhigeren Moment, genauer hinschauen. Wir rauschen durch den Alltag, immer schneller, überall Ablenkungen – und dann stopfen wir einfach noch mehr drauf.

Gedanken verdauen – das ist wie mit Nahrung: Wenn wir essen und essen und essen … dann kann das Essen auch nicht richtig verarbeitet werden.
Genauso verhält es sich mit Gedankenhygiene.
Gedanken brauchen ihre Zeit, sie brauchen Aufmerksamkeit und liebevolle Betrachtung ohne gleich mit Vorwürfen an sich selbst zu starten.

Was sind die wichtigsten Prinzipien des basischen Denkens?

Beobachte gerne mal, probiere es aus und erforsche dich und dein Gedankenmileu oder auch gerne Mindset genannt.

Die drei Schritte des basischen Denkens

Neben den Prinzipien die man als Einstieg nutzen kann, habe ich auch drei Schritte entdeckt die man sich recht schnell verinnerlichen kann:

1. Bewusstwerden

Anstatt darüber hinwegzugehen, frage dich:

Diese Fragen bringen dich raus aus der Autopilot-Denkschleife und rein in deine eigene Klarheit.

2. Neutralisierung

Hier geht es nicht um Wegdrücken – sondern um das Entschärfen innerer Anspannung.

3. Integration

Denn: Es ist zu einfach, die Verantwortung einfach nur abzugeben.
Du bist Teil der Gleichung – und was passiert, passiert mit dir.
Es geht nicht um Schuld – sondern um Wirkung, Bewusstsein und das eigene mentale Milieu.

Fazit: Basisches Denken – dein innerer Klimawechsel?

Vielleicht findest du das basische Denken ja spannend?
Für mich ist es eine neue, stimmige Wortschöpfung – ein schöner Name für einen anderen Umgang mit dem eigenen Mindset.

Es gibt mittlerweile unzählige Methoden, Tools und Ansätze rund um:

… und dennoch:
Ich habe erkannt, wie kraftvoll die bewusste Wahrnehmung ist.
Und wie stark gute Fragen sein können – manchmal wie ein gedanklicher „STOPP“, der uns hilft, die Gedankenspirale in eine andere Richtung zu lenken.

Wir Menschen sind oft überfüllt mit Gedanken – … und hinterfragen kaum noch etwas davon.

Um den inneren Druck loszuwerden, packen wir noch mehr drauf:
Ablenkung, Meckern, Lästern, Fingerpointing. Aber was passiert, wenn wir stattdessen mal selbstehrlich hinschauen?

Was hat das, was du denkst, eigentlich mit dir zu tun?
Und stimmt das überhaupt – oder ist es nur eine alte Gedankenspur?
Wo sind die Beweise für das, was du denkst?

Du darfst ein mentaler Detektiv sein. Erforsche dein Denken – nicht um perfekt zu werden, sondern um freier zu denken.

Ich freu mich riesig, von dir zu lesen:
Was denkst du über das Konzept „basisches Denken“?

Liebe Grüße,
Nicole

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