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Meistere Deinen Veränderungsprozess mit dem Lebensrad – So geht’s!

Lust auf eine Bestandsaufnahme?

Ich kenne das aus dem Kontext einer Inventur: Man zählt alles, gleicht den Ist-Bestand mit dem Soll-Bestand ab und erkennt, wo Differenzen bestehen. Dann geht man der Frage nach, woher diese Unterschiede kommen. Vielleicht lässt sich das auch auf das eigene Leben übertragen?

Vielleicht befindest Du Dich gerade in einer Lebensphase, in der Du Dich überfordert, verloren oder getrieben fühlst – mit einem Gefühl von Überforderung, aber auch dem tiefen Wunsch nach mehr? Von außen betrachtet mag alles gut erscheinen, doch innerlich spürst Du vielleicht eine Leere oder etwas fehlt?

Ich selbst stand vor einigen Jahren an genau diesem Punkt – eingeengt und vergraben in alten Erwartungen, die andere und auch ich an mich hatten. Damals entdeckte ich in einem Vortrag ein Tool, auf das ich in diesem Beitrag näher eingehen möchte. Dieses Tool nutze ich auch in meinen Coachings. Es bildet den Startpunkt und dient zugleich als Ausdruck dafür, was im Kopf vielleicht anders wahrgenommen wird. Zunächst macht man sichtbar, was sich nicht gut anfühlt – eher grob – und geht dann mit gezielten Fragen weiter ins Detail.

Ich glaube, wir leben heute in einer hektischen und stressigen Zeit, in der wir alles sofort und zugleich überblicken wollen. Wenn man etwas verändern möchte, ist es wichtig, sich zuerst einen Überblick zu verschaffen und dann in die einzelnen Geschichten einzutauchen. Sonst springt man jeden Tag von einer Sache zur nächsten. Sich einer Sache zu widmen ist der Beginn einer Kettenreaktion – in diesem Fall wird das Rad dann richtig rund.

Lass uns gemeinsam starten.

Dein Lebensrad (Wheel of Life): Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie bereits erwähnt, habe ich dieses Tool vor vielen Jahren kennengelernt und bis heute begleitet es mich immer wieder. Ich nutze es auch gerne in meinen Coachings. Kurz erklärt: Man zeichnet einen Kreis und teilt ihn in verschiedene Lebensbereiche wie Beruf, Partnerschaft, Finanzen und mehr auf. Es gibt unterschiedliche Ansichten, wie viele Bereiche man wählen sollte – einige empfehlen eine übersichtliche Anzahl, andere sind flexibler.

Meine persönliche Empfehlung: Wenn du das Lebensrad zum ersten Mal erstellst, nimm acht Bereiche. Das bleibt übersichtlich, und falls dir noch etwas Wichtiges fehlt, kannst du einfach ein weiteres „Kuchenstück“ hinzufügen. In den nächsten Schritten gehe ich genauer darauf ein.

Lebensrad

1. Schaffe dir Raum und Zeit

Setze dir einen festen Termin – unverhandelbar und nicht verschiebbar!
Blocke dir bewusst Zeit ein, um dich ganz auf dein Lebensrad zu konzentrieren. Vielleicht nimmst du dir einen ganzen Sonntag oder mehrere Stunden. Wähle einen gemütlichen Ort, lege deine Lieblingsmusik auf und gönne dir ein leckeres Getränk.

2. Bereite deine Materialien vor

Du brauchst Stift und Papier. Wer kreativ sein möchte, greift zu Buntstiften, Aufklebern oder Glitzerstaub – was auch immer dich inspiriert, deine „Kuchenstücke“ zu gestalten.

3. Zeichne dein Lebensrad

Zeichne einen großen Kreis und teile ihn in acht „Kuchenstücke“. Beschrifte die Segmente mit deinen wichtigsten Lebensbereichen. Meine Empfehlung: Familie, Freunde, Partnerschaft, Beruf, Finanzen, Gesundheit, Reisen und Weiterbildung. Du darfst aber auch andere Bereiche wählen, die für dich relevant sind.

4. Fülle dein Lebensrad aus

Es gibt kein Richtig oder Falsch – es geht um dein Leben und deine persönliche Wahrnehmung. Stell dir vor, jedes Stück ist bei 100 % vollständig ausgefüllt. Male die Segmente entsprechend deinem aktuellen Empfinden aus – so, wie du deine Zufriedenheit in den einzelnen Bereichen wahrnimmst.

Je ehrlicher du zu dir bist, desto mehr Gewicht kannst du deinen Veränderungswünschen verleihen. Es geht darum, deine Gefühle und Bedürfnisse sichtbar zu machen, um gezielt an deinem Wohlbefinden zu arbeiten.

Was das Lebensrad zeigt

Nach der Übung hast Du eine visuelle Darstellung Deiner Lebensbereiche vor Dir – betrachte sie liebevoll und neugierig für einen Moment. Vielleicht bestätigst Du, was Du ohnehin schon wusstest, oder Du entdeckst neue Perspektiven, die im Kopf ganz anders erschienen sind. Manchmal ist das Ergebnis verblüffend.

Zum Beispiel könnte Dir auffallen:
„Wow, der Bereich XY ist schon zu drei Vierteln ausgefüllt – das passt!“
„Der Bereich ABC ist leer – da fehlt definitiv etwas.“

Diese Visualisierung dient nicht nur dazu, Schwachstellen oder Lücken zu erkennen. Es geht auch darum, das zu würdigen, was bereits gut läuft, und vor allem zu sehen, worauf Du Deinen Fokus gerade legen solltest – und zwar nur auf das in einem gewissen Zeitraum. Wir wollen oft alles sofort und zugleich verändern, aber ehrlich: Diese Lücken sind ja auch nicht über Nacht entstanden.

Man kann es sich so vorstellen: Im Chaos ohne Struktur entstehen diese Lücken. Deshalb ist es wichtig, Ordnung reinzubringen und sie nicht alle auf einmal schließen zu wollen. Schritt für Schritt bringt Struktur die Veränderung in Gang.

Nach der ERkenntnis ist vor der ERkenntns

Nach der Erkenntnis ist vor der Erkenntnis

Vielleicht fragst Du Dich jetzt: Du hast jetzt Deinen zauberhaften Kuchen vor Dir – welches Stück davon darfst Du jetzt essen? Auch wenn es bildlich gesprochen mal nicht ganz so schmeckt, oder? Aber wir starten mal mit den vollsten Kuchenstücken und feierst es erstmal das es gut läuft.

  1. Wähle den einen Bereich aus
    Nimm Dir einen Lebensbereich vor, der wenig ausgefüllt ist oder den Du aktuell am meisten verändern möchtest. Bleib dabei – nagle Dich darauf fest. Arbeite dann ausschließlich an diesem Bereich weiter.

Tipp: Falls Du Dich nicht entscheiden kannst, wirf eine Münze oder probiere diese Übung: Schließe Deine Augen und stell Dir vor, ein Bereich liegt in der einen Hand, der andere in der anderen – welcher liegt schwerer? Den wählst Du dann.

Formuliere dir ein Ziel für diesen Bereich, in der Gegenwartsform. Also so als ob es bereits erreicht ist. z.B: „Ich habe eine neue erfüllende Arbeitsstelle.“

  1. Arbeite mit der Ist-/Soll-Analyse
    Nimm ein neues Blatt zur Hand und teile es in zwei Spalten, beschrifte sie mit Deinem Bereich bzw. auch mit dem Ziel, wo du hin möchtest.

Spalte IST steht für: Was ist aktuell? Was hast Du, was fehlt?
Spalte SOLL soll: Was soll sein? Was wünschst Du Dir? Wie soll es sich anfühlen, wie soll es aussehen?

Nimm Dir Zeit, um diese Punkte ausführlich aufzuschreiben. Manchmal fallen Dir mit der Zeit weitere Aspekte ein. Achtung: Überfrachte es nicht mit zu vielen kleinen Details. Konzentriere Dich auf die wichtigsten Punkte.

Auf der Ist-Seite schreibst Du Schmerzpunkte, was fehlt, was bereits gut ist, was Du vermisst und was Du schon hast.
Auf der Soll-Seite notierst Du Deine Wünsche und Upgrades. Betrachte diese Seite als Update.

Ist und soll

3. Plane die ersten Schritte
Überlege, welche Handlungsschritte Dich Deinem Soll-Zustand näherbringen. Welche sind einfach, welche schwieriger? Schreib alles zunächst unsortiert auf.

4. Priorisierung
Schau Dir Deine Punkte an. Bestimmt gibt es einen oder mehrere mit großer Hebelwirkung oder emotionaler Bedeutung. Priorisiere sie als Erstes und dann die weiteren.

Tipp: Definiere mit der Priorisierung auch Zwischenziele in der Gegenwartsform, formuliert, als wären sie schon erreicht.

5. Zeitpunkt und Deadline
Nimm Dir den wichtigsten Schritt mit Prio 1 und setze eine Deadline. Überlege Dir auch eine Konsequenz, falls Du es nicht bis dahin schaffst – zum Beispiel Keller aufräumen, Auto putzen, Akten sortieren, einen Kuchen für die Nachbarn backen usw.

Falls unerwartete Ereignisse wie Krankheit dazwischenkommen, lass Dich nicht entmutigen und setze einen neuen Termin.

Tipp: Notiere, welche Ausreden oder Hindernisse aufgetreten sind und wie Du damit künftig anders umgehen kannst. Erstelle Dir eine Art Nachschlagewerk mit Alternativstrategien.

6. Der wichtigste Punkt: Feier Dich selbst!
Feiere Deine Erfolge, erledigten Schritte und Erkenntnisse – egal wie der Weg lief.

Durch all diese Vorbereitung und die einzelnen Schritte geschieht das Wesentliche: Du bleibst dran – egal in welcher Lage Du Dich gerade befindest. Auch wenn Du Dinge verschieben musst, lernst Du so viel über Dich selbst und verlierst nicht aus den Augen, dass Du konsequent am Ball bleibst.

Was ist der größte Fehler, wenn wir uns Ziele setzen und sie nicht erreichen?
Wir machen uns klein! Wir finden Argumente und innere Beweise dafür, dass es nicht funktioniert hat. Und das ist völlig normal! Aber genau dieses Bewusstmachen und damit zu arbeiten und weiterzumachen, ist die wundervolle Fähigkeit, die wir trainieren dürfen.

Tipps für deinen Veränderungsprozess

Reflektiere Deine Ausreden:
Notiere Dir, was Du Dir selbst erzählst, um Veränderungen aufzuschieben. Überlege dann, wie Du diese Gedanken umwandeln kannst.
Beispiele:
„Ich kann nicht … machen, weil ich mir selbst erzähle, dass …“
„Ich probiere … aus, trotz meiner Ausrede, dass …“

Setze Dir konkrete Ziele:
Beispiel: „Einmal im Monat gehe ich auf ein Date.“
Beispiel: „Dreimal die Woche esse ich fleischlos.“
Beispiel: „Einmal die Woche schaue ich nach neuen Jobmöglichkeiten.“

Die ZauberBuchstaben: T-U-N!

Wenn Du wirklich Veränderung möchtest, kommst Du um regelmäßiges Handeln nicht herum. Es braucht Mut, und ja, es wird herausfordernde Momente geben. Aber folgende Punkte sind wichtig:
MUT hast Du bereits – er muss nur aktiviert werden.
ANGST ist okay. Lass sie Dein Antreiber sein, nicht Dein Wächter.
Zweifel tragen in sich das Potenzial, auch angezweifelt zu werden.
Sorgen sind berechtigt, wenn sie Beweise haben, aber ohne diese darfst Du trotzdem weitermachen.

Von grob zu fein

Veränderung ist wie das Backen eines Kuchens: Zuerst brauchst Du den groben Plan – den Teig –, dann kommen die Details – die Zutaten – und am Ende wird alles Schritt für Schritt zusammengesetzt. Dieses Bild kannst Du Dir immer wieder vor Augen führen: Ein Kuchen braucht zuerst einen stabilen Boden, dann die leckere Füllung und zuletzt ein köstliches Topping.

Vielleicht spürst Du gerade, dass Du für Deinen Veränderungsprozess Unterstützung gebrauchen kannst? Manchmal hilft es, jemanden an der Seite zu haben, der mit Dir gemeinsam einen individuellen Einstieg findet und auch unbequeme Fragen stellt. Genau das biete ich Dir in meinen 1-zu-1-Coachings an. Gemeinsam machen wir eine ausführliche Ist-Analyse und definieren Deine nächsten Schritte. Ich begleite Dich dabei, weil ich genau weiß, wie sich Überforderung anfühlt. Und ich sorge dafür, dass Du dranbleibst. Zusätzlich erhältst Du ein kleines Workbook, das Dich auf Deinem Weg unterstützt.

Neugierig geworden? Dann buche jetzt Dein unverbindliches und kostenfreies Kennenlerngespräch – wir schauen gemeinsam, ob wir gut zusammenpassen.

Wenn Du noch Fragen hast oder Lust bekommen hast, Dein Lebensrad auszuprobieren, melde Dich jederzeit gerne bei mir. Ich freue mich auf Deine Nachricht!

Liebe Grüsse,
Nicole

PS: Kennst du schon meinen🍀 kostenfreien ErkenntnisGlück-Newsletter? Ich erinnere dich regelmäßig mit neuen Fragen, Impulsen und kleinen Übungen an dich selbst. Trag dich ein und bleibe inspiriert!

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