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Selfie auf dem Ölberg (Schriesheim), Im hintergrund die Ebene mit viel Weitblick bis zur Pfalz hinüber

Selbstanerkennung – Tue es selbst.

Warum wir so sehr nach Anerkennung im Außen suchen

Auch zum anhören:

Ich habe viel über dieses Thema nachgedacht – aber ohne das „Selbst“. Viel zu lange war ich immer im Außen und wollte Anerkennung. Das wollen wir ja alle, oder? Ich glaube auch fast, dass wir damit diese Überforderung füttern, weil wir immer mehr machen, uns aufladen, überall helfen wollen. Und wenn man mal um die Ecke denkt, dann nehmen wir sogar keine Hilfe an, weil wir ja alles selbst machen können. Und damit wollen wir auch wieder gefallen, oder?

Aber zu oft habe ich an mir selbst und anderen bemerkt, wie es uns auszerrt, immer anderen gefallen zu wollen – dabei verstecken wir uns selbst hinter Masken, Ausreden usw. Wir schätzen oft gar nicht, was wir alles machen. Wir warten dann auf andere das sie uns das sagen! Und versteh mich nicht falsch, es ist wichtig und richtig auch von anderen Lob und Anerkennung zu bekommen, aber nicht ausschließlich oder?

In diesem Beitrag möchte ich ein wenig über Selbstanerkennung schreiben und auch was ich erlebt habe. Am Schluss teile ich dann noch mein kleines Tool dazu.

Ein Moment der Erkenntnis: Kleine Taten sind nicht „nichts“

Neulich war ich bei einer Freundin, ihr Sohn war da. Ihm war langweilig, weil er uns Frauen zuhören musste, und gleichzeitig wollte er an den Laptop, um zu spielen oder so. Aber dann hat er aus Langeweile etwas in der Küche repariert, was wohl schon lange kaputt war, aber eher störend wirkte.

Nach einer Weile fragte ich ihn: „Und, was hast du heute so gemacht?“ Und er so: „Nichts.“ Meinst du wirklich nichts? Schau mal, was du da repariert hast – das ist für mich nicht „nichts“. Irgendwie schaute er erstaunt. Natürlich lobte ihn seine Mama dafür, aber ihm selbst war das gar nicht bewusst.

Und so oft hängen wir alle in etwas drin, was uns blind werden lässt für die Dinge, die wir tun – vor allem, wenn es schlicht und einfach ist oder für andere „normal“ wirkt. Wenn man auf etwas stolz ist und anderen davon erzählt, bekommt man manchmal ganz direkt oder subtil gesagt: „Ach, das kenne ich, das ist nichts Besonderes.“ Ich finde, das ist so unangenehm. Warum machen wir Menschen das? Ich glaube nicht, dass wir andere damit kleinmachen wollen – vielmehr ist es wahrscheinlich, dass wir uns selbst nicht eingestehen können: Ja, stimmt, darauf kann man wirklich stolz sein.
Wir sind alle manchmal blind für das was wir leisten, oder?

Meine Kindheitserinnerung: Stolz wie Bolle mit dem Kinderbesen

Als Kinder können wir uns noch nicht bewusst anerkennen oder? Wir brauchen andere, vorallem zu denen wir aufschauen wie unsere Eltern oder wir brauchen diese Momente wo wir helfen, etwas erschaffen und uns andere sagen wie toll das ist oder? Wer Kinder hat, der wird das bestätigen wie wichtig es ist den kleinen bereits Selbstwirksamkeit beizubringen.

Ich habe Freunde mit Kleinkindern, und ich habe schon so süße Geschichten gehört, wie sie stolz waren, beim Gemüseschneiden helfen zu können (mit einem stumpfen Messer natürlich).
Ich kann mich auch selbst erinnern: Ich war noch ganz klein, und meine Eltern sind in eine neue Wohnung gezogen. Ich wollte unbedingt helfen. Mein Papa hat mir dann einen kleinen Eimer voller Wasser gemacht mit einem Lappen, und ich hatte einen kleinen Kinderbesen, der dann sozusagen zum Wischmopp umgewandelt wurde. Ich war stolz wie Bolle!

Aber um so älter wir werden, verpassen wir manchmal diese Momente wo wir uns selbst anerkennen und warten dann auf Dauerschleife auf andere.

Feiern wir uns genug? Oder eher viel zu selten?

Ich meine, wir müssen ja jetzt nicht jeden Tag alles feiern – da kommen wir ja gar nicht mehr raus *LOL. Oder vielleicht wäre das echt mal eine Maßnahme für einen Feiertag? Aber ab und an dürfen wir uns für das feiern, was wir leisten! Uns selbst danken und es nicht als selbstverständlich hinnehmen oder es einfach „Routine“ nennen. Denn auch wenn es das nun mal ist, es ist trotzdem etwas, das wir eigenmächtig tun. Das lernen wir unser Leben lang – wir sind als Babys schon mächtig darin, uns bemerkbar zu machen! Gut, meine Eltern haben mich wohl weniger für meine Windeln gelobt *hihi, aber als ich laufen und sprechen gelernt habe, da gab es Lob auch wenn es für sie was ganz normales ist. Heute ist das normal, klar – aber wie oft sind Menschen durch Krankheiten oder Unfälle plötzlich eingeschränkt und merken, dass es eben nicht selbstverständlich ist? Und ich habe schon öfter gehört, wie dankbar Menschen dann sind, wenn es wieder besser läuft nachdem sie eingeschränkt waren.

Es ist immer Zeit DICH selbst anzuerkennen.

Die Macht der Lauten – und das Übersehen der Stillen

Wir haben irgendwann gelernt, dass nur das zählt, was andere sehen, loben und feiern. Aber wann ist das passiert? An welchem Punkt haben wir entschieden, dass nur die Meinung anderer gilt? Und warum werden andere Menschen eher anerkannt – vor allem, wenn sie laut sind? Ich habe lange in einem beruflichen Umfeld gearbeitet, wo Lautstärke, Manipulation und eine regelrechte Kampfatmosphäre herrschten. Die Menschen, die laut waren, wurden gehört und gesehen – aber war es immer richtig, was sie sagten?
Menschen sind ihnen einfach gefolgt, selbst wenn sie eigentlich nicht überzeugt waren und es sogar mehrfach bewiesen bekommen haben. Aber die Menschen, die leiser waren, die ein feines Gespür und oft einfachere, klügere Lösungen hatten – die wurden überhört, übergangen, ignoriert.
Und das schlimme war … dass diese Menschen entweder immer leiser wurden oder aufgaben oder sogar den Weg der Kündigung suchten – so wie ich.

Mein Wendepunkt: Die Story aus dem Job, die alles veränderte

Eine kleine Story dazu: Das ist etwas, was mich sehr geprägt hat und auch die Tür zu meiner eigenen Selbstanerkennung geöffnet hat. Unter anderem war meine Aufgabe, Kundenwünsche zu erfassen, zu priorisieren und so aufzubereiten, dass eine kleine, aber wirkungsvolle Änderung entstehen konnte. Du kannst dir das vorstellen wie einen riesigen Abwaschhaufen – und ich habe dann das eine Teil abgewaschen, das gerade gebraucht wurde, damit man überhaupt essen konnte.

Monatelang habe ich an einem Projekt gearbeitet, alles ausgearbeitet, mit Kunden gesprochen, intern und extern abgestimmt – bis ein neuer Kollege ins Team kam und alles an sich riss. Laut, bestimmend, alles umgeworfen und anders entschieden, obwohl schon alles in trockenen Tüchern war. Meine Vorgesetzte hat sich eingeschaltet, aber … naja. Am Ende habe ich für mich entschieden, die Firma zu verlassen, weil es nicht das erste Mal war.

Innerlich hat diese Geschichte sehr viel mit mir gemacht. Auch wenn ich es fast schon gewohnt war, das andere mich nicht gelobt haben – und übrigens, dieser Kollege hat dann auch noch hinter meinem Rücken erzählt, ich würde nicht „richtig“ arbeiten, war damit eine Spitze erreicht in der alles in mir schrie: „ES reicht!“. Ich war eine treue, loyale Mitarbeiterin über viele Jahre und muss mir sowas nicht sagen lassen. Das war ein Wendepunkt für mich: Ich habe begonnen, mich selbst wertzuschätzen und nicht darauf zu warten, dass andere mir das bestätigen, was ich mir selbst wünsche.

„Auf Anerkennung zu warten – kann uns blockiere den eigenen Weg zu gehen! – Nicole Wenk“

Selbstanerkennung: Warum sie so wichtig ist

Es war Zeit für Selbstanerkennung, Selbstannahme – und das hat niemand anderem etwas anzugehen. Wenn andere mir nicht sagen können oder wollen „Hey, super gemacht!“, dann kann ich das selbst. Das habe ich gelernt und übe das immer wieder.
Aus diesem Grund habe ich für mich ein kleines Tool entwickelt: das „Zertifikat der Selbstanerkennung“. Du brauchst nicht ständig Zertifikate, Zeugnisse usw. von anderen – du darfst es dir selbst ausstellen: für bestimmte Ereignisse, für Erfolge oder einfach für dein gesamtes Leben bis hierhin. Egal, was da steht – und vor allem für das, woran du selbst zweifelst und glaubst, dass andere es nicht so sehen: genau das gehört drauf!

Du kannst dir gerne hier kostenfrei die Vorlage herunterladen.

Das „Zertifikat der Selbstanerkennung“ – Ein kleiner großer Schritt den du immer selbst gehen kannst!

Meine Vision: Anerkennung beginnt bei dir selbst

Es heißt SELBSTanerkennung – und meine Vision ist, dass Menschen wieder lernen, sich selbst anzuerkennen, ohne ständig etwas im Außen zu suchen oder zu brauchen.

Ich bin neugierig wie du das siehst, kommentiere sehr gerne oder schreibe mir eine Mail.

liebe Grüsse,
Nicole

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