Flow – Mehr als nur ein schönes Gefühl
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Ich glaube, dass wir in dieser besonderen Zeitqualität den Flowzustand mehr denn je brauchen. Denn sind wir mal ehrlich: Wir funktionieren nur noch. Wir arbeiten unsere To-dos ab und denken dann, dass wir Urlaub brauchen, um uns endlich auszuruhen? Irgendwas läuft da doch schief – zumindest ist das meine Auffassung.
Flow ist für mich die regelmäßige, zeitnahe Balance zwischen Pausen, Entspannung, Ankommen bei uns selbst – und vertiefter Arbeit. Flow kann in jedem Zeitfenster stattfinden. Es ist ein Zustand, der entsteht, ohne dass wir ihn kontrollieren müssen. Und für jeden bedeutet Flow etwas anderes, auch wenn viele Merkmale ähnlich sind.
Was ist Flow überhaupt?
Der Begriff Flow wurde von Mihály Csíkszentmihályi geprägt und intensiv erforscht. Er hat ein paar interessante Bücher darüber geschrieben und eine Flow-Theorie aus vielen Beobachtungen entstehen lassen.
Im Grunde genommen ist es etwas zwischen Überforderung und Unterforderung, etwas was uns bewegt aber nicht unter Druck geraten lässt. Es ist ein bewusster aber doch voll automatischer Zustand in dem wir uns etwas hingeben um uns über das Ergebnis zu freuen. Egal wie gross oder klein es ist.

Woran erkennst du Flow?
Ich habe mich viel mit Themen wie Überforderung, Sinnsuche und Erfüllung beschäftigt. Und auch wenn das unterschiedliche Begriffe sind, laufen sie oft auf eines hinaus: den Wunsch, wieder ins Fließen zu kommen – mit der eigenen Lebenskraft, der Energie, dem Tun.
Und ja: Auch in einem Fluss liegen Felsen und Steine. Aber sie bringen Bewegung, erzeugen Energie, geben dem Wasser Richtung und Sauerstoff.
Typische Merkmale von Flow:
Zeit löst sich auf. Beim Wandern geht es mir oft so – ich starte, bin stundenlang unterwegs, und plötzlich ist der Tag fast vorbei. Oder bei inspirierenden Gesprächen, in denen ich völlig die Zeit vergesse.
Selbstwirksamkeit. Du hast das Gefühl, die Dinge im Griff zu haben – ohne Druck. Es fühlt sich leicht an und gleichzeitig kraftvoll.
Klares Handeln statt Grübeln. Du bist voll im Tun, ohne dich ständig zu hinterfragen. Es geht um Hingabe, nicht um Zwang.
Tiefe Zufriedenheit danach. Für mich ist das z. B. der Moment, wenn ich eine Meditation aufgenommen oder einen Beitrag veröffentlicht habe – ich bin erfüllt, ruhig, stolz.
Warum wir Flow so oft verlieren
Ich bin mir garnicht sicher ob man Flow verlieren kann, sondern er ist mal aktiv und dann wieder nicht. Und das ist völlig in Ordnung.
Meiner Meinung nach ist aber wichtig die Momente zu erkennen und aktive Flowmomente zu schaffen wo du etwas erschaffst und nicht durch andere gesteuert wirst was auch durchaus Ablenkungen sind.
Eine Freundin von mir hatte lange das Gefühl, ihr Job mache sie müde, leer, uninspiriert. Gleichzeitig hat sie sich ständig abgelenkt – Social Media war ihr Pausenfüller. Aber war es wirklich eine Pause? Ihr Job ist anspruchsvoll und sie muss anstrengende Dokumente sichten, da ist durchaus das Handy ein kleiner Dopaminlieferer, geht schneller anstatt da noch ne Stunde Akten zu wälzen.
Veit Lindau sprach in einer seiner Podcastfolgen, dass Plattformen wie Instagram & Co. alles dafür tun, um uns möglichst lange zu halten. Unser Gehirn wird mit Dopamin überschüttet, wir denken, wir wären aktiv, doch in Wirklichkeit verlieren wir Energie.
Flow-Trigger – wie du den Zustand aktivieren kannst
Es gibt zwei Arten von Triggern: Innere (Motivation, Klarheit, Antrieb) und Äußere (Umgebung, Menschen, Rituale), die den Flowzustand begünstigen und auch verlängern.
Innere Trigger:
- Sinn und Freude: Warum tust du, was du tust? Macht es dir Freude? Gibt es eine tiefere Motivation?
- Fokus durch Prioritäten: Arbeite mit Prioritäten, z. B. mithilfe der Eisenhower-Matrix. Sie hilft, Wichtiges von Dringendem zu trennen – sehr hilfreich gegen Selbstsabotage.
- Dein persönlicher Antrieb: Was bringt dein Herz zum Hüpfen? Selbst wenn es nur dein Kaffee am Morgen ist – das ist ein Anfang!
Äußere Trigger:
- Ordnung & Umgebung: Ein aufgeräumter Schreibtisch, weniger Reize. Was liegt rum, was stört? Sogar der Keller kann im Hinterkopf „drücken“.
- Inspiration durch Menschen: Es gibt Gespräche, die beflügeln. Und solche, die runterziehen. Welche möchtest du häufiger führen?
- Natur: Ich glaube das muss ich niemanden erklären wie Natur einen inspirieren kann. Frische Luft und Bewegung können einen ganz eigenen Flow haben.
Praktische Tipps für mehr Flow im Alltag:
- Starte deinen Tag mit etwas, das du liebst – wie z.B. Musik, Bewegung, Schreiben, Stille mit einem Tee oder Kaffee, Fenster öffnen und den Vögeln zuhören
- Plane klare Zeitfenster ohne Ablenkung.
- Nutze kleine Rituale, um dich bei dir selbst zu verankern.
- Baue Mini-Erfolge ein – sie schaffen Vertrauen in deinen Prozess.
- Beende, was du begonnen hast – offene Aufgaben zehren an dir.
- Vermeide zu viel Medienkonsum – auch wenn’s schwerfällt.
Flow ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – gerade in Zeiten wie diesen. Es geht darum, deine Energie zu bündeln, dich nicht ständig zu zersplittern.
Ein Fluss sucht sich seinen Weg – aber er braucht auch Führung, damit er nicht austrocknet.
Vielleicht nimmst du dir heute bewusst Zeit für etwas, das dich in den Flow bringt?
Ich habe übrigens ein kleines Herzensprojekt namens „Hokus Pokus Fokus Modus“, bei dem du dich ganz kostenfrei anmelden kannst – vielleicht ist das ja genau dein Einstieg in mehr Flow und Fokus im Alltag.
Ich freue mich über dein Feedback, wenn dir dieser Beitrag gefallen hat!
Liebe Grüße,
Nicole
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