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Offline-Phasen – ZUgang zu inneren Klarheit

Auch zum anhören:

Neulich habe ich beim Aussortieren alter Kartons ein paar schöne Entdeckungen gemacht – kleine Notizbücher voller Gedanken. Über eines davon, die Frühstücksfragen, habe ich bereits geschrieben.

In diesem Beitrag geht es um ein weiteres Fundstück: das Büchlein „7 Tage offline – Projekt“ von der Zeitschrift Flow. Darin finden sich kleine Anregungen, wie man bewusster mit dem ständigen Online- und Erreichbarsein umgehen kann – sowie Fragen, die einen ganz schön ins Grübeln bringen.

Schon der einleitende Text bringt es gut auf den Punkt:
In Momenten, in denen es nichts zu tun gibt, greifen wir automatisch zum Handy. Es bietet uns immer eine Beschäftigung – statt einfach mal aus dem Fenster zu schauen, die Menschen an der Supermarktkasse zu beobachten oder – wie ich – einfach mal bewusster zu atmen, in fremde Zeitschriften zu blättern oder in der Stille zu verweilen.

Das Büchlein beginnt mit einer ziemlich ehrlichen Frage:

Sind wir von diesem Gerät süchtig geworden, ohne es zu merken?

Ich nehme mit diesem Beitrag Bezug auf das liebevoll gestaltete Büchlein – teile aber auch eigene Gedanken, Beobachtungen und Fragen, die in letzter Zeit dazu in mir aufgekommen sind.

Offline – ist das der wirkliche Luxus?

Aus den Augen, aus dem Sinn!?

Wenn wir etwas nicht sehen, dann kann es uns nicht ablenken – oder?

Das gilt nicht nur fürs Handy, sondern auch für all die Dinge, die uns umgeben. Wenn der Schreibtisch überquillt und überall Kleinkram liegt, wird unsere Aufmerksamkeit ständig dorthin gezogen. Das nervt, kostet Energie – und macht uns unruhig.

Manchmal hilft schon ein kleiner Trick: Dinge außer Sichtweite bringen, um mehr bei sich selbst zu bleiben.

Fragen dazu:

Im Offline-Flow sein – statt im Scrollmodus hängen

Wenn es keine Ablenkungen gibt – also kein TV, kein Handy, keine digitalen Geräte – dann können wir uns plötzlich wieder auf eine Sache konzentrieren. So richtig. Wir kennen das doch alle: Wenn man ein gutes Buch schnappt, Musik läuft und man einfach mal in Ruhe liest – wie viel Spaß das macht! Man taucht ab, ist ganz bei sich, hat Muße. Das geht oft stundenlang, ohne dass man es merkt.

Viele von uns erinnern sich noch an die Zeit vor dem Smartphone. Als wir noch mit Kabeltelefonen telefoniert haben, nicht immer und überall erreichbar waren.
Da musste man sich selbst etwas überlegen – ich habe viel gemalt, gelesen, Musik oder Hörbücher gehört. Mit meinem Bruder haben wir Deckenhöhlen gebaut oder uns irgendwelche Streiche ausgedacht.

Wenn ich daran zurückdenke, wird mir klar: Damals haben wir unser eigenes Wissen viel mehr angezapft. Und unsere Selbstverantwortung – oder vielleicht besser gesagt: unsere Selbstermächtigung.

Fragen dazu:

Geh mal ohne

Unser Handy ist ein ständiger Begleiter – manchmal fühlt man sich fast nackt, wenn es mal nicht dabei ist. Es ist irgendwie immer etwas los auf dem Gerät: Musik, Meditationen, Notizen, Nachrichten, Fotos, Social Media, Sprachmemos, Uhrzeit ablesen…
Ich kenne das von mir selbst – da ist so viel drauf gespeichert, so viele Möglichkeiten in diesem kleinen Gerät. Und genau das macht es so kraftvoll, oder?

Je mehr wir damit machen, desto mehr hängen wir auch emotional dran. Es ist nicht nur ein Gegenstand – wir verbinden so viel damit. Vielleicht manchmal sogar zu viel?

Fragen dazu:

Handysucht ist ansteckend

Kennst du das auch? Einer greift zum Handy – und zack, machen’s die anderen auch. Fast wie ein Reflex. Ich finde das super spannend zu beobachten. Manchmal reicht schon der Blick aufs Display, und plötzlich ist man raus aus dem Moment.

Vielleicht willst du dich selbst mal dabei erwischen, bevor du automatisch zum Handy greifst. Einfach mal kurz innehalten, innerlich bis zehn zählen – und dann ganz bewusst entscheiden: Will ich da jetzt wirklich ran? Oder nicht?

Fragen dazu:

Versuchung widerstehen

Unser Handy macht es uns verdammt leicht. Ein Fingertipp – und schon sind wir mitten in Mails, Nachrichten, Reels, Infos. Keine Passwörter mehr eingeben, keine Umwege. Alles sofort da.
Und genau das ist die Tücke: Wir lassen uns ablenken – immer wieder.
Manchmal ist es ja auch fast „logisch“, dass wir kurz drauf schauen … und gleichzeitig nervt es total, dass wir immer erreichbar sind.

Ich hab für mich einen Schritt gemacht: Ich habe alle App-Benachrichtigungen ausgeschaltet. Kein Dauer-Bling mehr. Mails lese ich meist nur am Laptop – und auch nur zwei, drei Mal am Tag. Das allein hat schon so viel Ruhe reingebracht.

Fragen dazu:

Virtuelle Welt vs. echtes Leben

In der C-Zeit war sie oft unser einziger Raum – die virtuelle Welt. Mal mehr, mal weniger präsent, aber oft notwendig. Und ja, sie war in manchen Momenten auch eine echte Rettung.
Gleichzeitig hat sie uns – so finde ich – auch voneinander entfernt. Emotionen lassen sich digital einfach nicht so gut transportieren wie im echten Miteinander, oder?

Die virtuelle Welt ist manchmal ein bisschen wie ein Zauberspiegel. Vieles sieht dort schön aus, glatt, perfekt – aber eben nicht immer echt.
Ich glaube, es braucht beides: die digitale Welt – in Maßen – und genauso stark die echte Welt.
Wenn wir zu sehr online leben, verlernen wir vielleicht, wie Nähe wirklich geht. Oder wie es ist, das eigene Wissen zu nutzen, selbst Antworten zu finden, kreativ zu werden – ohne gleich das Handy zu fragen.

Fragen für dich:

Selbstermächtigung statt Dauerverfügbarkeit

Ich war neulich mit einer Bekannten auf einem Event. Und sie griff immer wieder zum Handy, weil sie eine Diskussion per Nachricht führte. Mich hat dieses ständige Handynutzen irgendwann echt genervt. Nicht aus Prinzip – eher, weil sie dadurch gar nicht mehr wirklich anwesend war.
Also hab ich sie gefragt:
„Glaubst du, du kannst das jetzt per Tippen lösen – oder wäre es nicht sinnvoller, das mit der Person direkt zu klären, wenn ihr euch seht?“
Große Augen. Und dann ein ehrliches „Stimmt, irgendwie hast du recht.“

Denn genau das passiert so oft: Textnachrichten können viel kosten – Zeit, Energie und manchmal sogar Beziehungen, weil Dinge schnell falsch verstanden werden. Und vor allem: Wir setzen oft keine Grenzen. Weder uns selbst noch anderen.

Sich bewusst die Erlaubnis zu geben, mal nicht erreichbar zu sein – nicht zu googeln, nicht zu scrollen, nicht zu antworten – das schafft Raum.
Raum, um still zu werden, bei sich zu sein, zu reflektieren.
Sich selbst Aufmerksamkeit zu schenken.
Dem eigenen Rhythmus zu folgen – oder ihn überhaupt erstmal wieder zu spüren.

Fragen für dich:

Ideen statt Handygriff

Hier ein paar kleine Dinge, die du tun kannst, statt zum Handy zu greifen:

Zum Abschluss

Ich habe das Gefühl, wir wollen alle unabhängig sein, unser eigenes Ding machen – aber gleichzeitig hinterfragen wir selten, was wir automatisch tun, oder?
Es geht dabei nicht nur ums Handy, sondern auch um destruktive Gewohnheiten.
Innere Klarheit beginnt damit, sich ehrlich zu fragen, etwas anders zu machen, mit sich selbst zu sein – und nicht ständig nach Ablenkungen oder Lösungen im Handy zu suchen.

Wenn wir nichts mehr hinterfragen, dann bleiben wir stehen.
Wir setzen uns keine Grenzen, um uns zu verändern – und gleichzeitig setzen wir uns auch keine Grenzen, um das Verhalten selbst zu hinterfragen.

Jetzt bist du dran: Welche Ideen hast du – was könntest du statt zum Handy zu greifen tun? Schreib es gerne in die Kommentare oder notier’s für dich – vielleicht inspirierst du damit auch andere.

Liebe Grüsse Nicole

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